hausnummer 05

Wenn die Vertreterversammlung der Volksheimstätte im kommenden Jahr neu gewählt wird, wollen die Eheleute Jacobi voraussichtlich erneut kandidieren, weil ihnen die ehrenamtliche Tätigkeit viel Freude bereitet und kaum Aufwand bedeutet. Unabhängig davon wünschen sich beide, dass sich im kommenden Jahr auch viele jüngere Mieterinnen und Mieter zur Wahl stellen. Werner Jacobi: „Das würde der Volksheimstätte guttun.“ Stichwort „Genossenschaftliches Wohnen“ In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen rund 2000 Wohnungsgenossenschaften. Sie bewirtschaften zusammen etwa 2,2 Millionen Wohnungen, in denen ca. fünf Millionen Menschen leben. Damit leisten die Genossenschaften nach Darstellung des Ministeriums „einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Schaffung bezahlbaren Wohnraums sowie zur Bildung stabiler Nachbarschaften“. Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft (eG) basiert auf den Prinzipien Selbsthilfe, Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Die genossenschaftliche Rechtsform gibt es nicht nur in der Wohnungswirtschaft, sondern auch in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, im Handwerk und bei Dienstleistungen sowie im Kultur- und Bildungsbereich. Christiana und Werner Jacobi sind seit knapp 25 Jahren zufriedene Mieterinnen und Mieter der Volksheimstätte in Göttingen, aber nicht nur das: Die 74-Jährige und ihr zwei Jahre älterer Ehemann engagieren sich auch ehrenamtlich im wichtigsten Gremium der Wohnungsbaugenossenschaft: Der Vertreterversammlung. Die derzeit aus 88 Männern und Frauen bestehende Einrichtung entscheide „letztlich wie ein Parlament“ über Wohl und Wehe der Genossenschaft, sagt Werner Jacobi. Er weiß, wovon er redet, schließlich war Herr Jacobi viele Jahre als kaufmännisch-technischer Angestellter bei der Volksheimstätte tätig. So hat der Vorstand der Vertreterversammlung zum Beispiel den Jahresabschluss vorzulegen, also Bilanz inklusive Gewinn- und Verlustrechnung; der Aufsichtsrat muss ihr regelmäßig über seine Tätigkeit berichten. „Unser Gremium ist genau genommen das wichtigste der Volksheimstätte.“, sagt Jacobi. Es vertritt die Interessen aller Mitglieder. Es beschließt über die in der Satzung bezeichneten Angelegenheiten, unter anderem über die Verwendung des Bilanzgewinns oder die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. „Wenn die Vertreterinnen und Vertreter sich einig sind, haben sie sehr viel Einfluss“, sagt Christiana Jacobi. In den Genossenschaften, so stellt das Bundesbauministerium fest, manifestiere sich zudem „bürgerschaftliches Engagement in der Praxis“. Ehrenamt | 11 Ehrenamt mit Einfluss Volksheimstätte Göttingen www.volksheimstaette.de Bundesbauministerium zum „genossenschaftlichen Wohnen“ www.bmwsb.bund.de Vertretung der Volksheimstätte ist „eine Art Parlament“ Mehr Infos: Ehrenamt mit guter Laune: Dorothee Guttmann und Angelika Juretzka engagieren sich beim Mittagstisch St. Michael

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