14 | Baupreise Explodierende Baupreise Steigende Baukosten setzen die Wohnungswirtschaft immer weiter unter Druck. Seit der Jahrtausendwende sind die Preise für Baumaterial und Löhne drastisch gestiegen – besonders in den letzten Jahren hat sich dieser Trend beschleunigt. Trotzdem müssen Wohnungsgenossenschaften wirtschaftlich agieren und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum erhalten. Doch wie wirken sich diese Entwicklungen konkret aus? Bauen wird immer teurer In den letzten 25 Jahren sind die Baukosten um rund 150% gestiegen, während die Lebenshaltungskosten „nur“ um 60% gestiegen sind. Dabei verlief die Baukosten-Steigerung nicht gleichmäßig. Zwischen 2000 und 2020 betrug der Anstieg etwa 70%, doch allein in den letzten fünf Jahren waren es gut 80%. Die Hauptursachen dafür sind die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und immer komplexere Anforderungen durch Gesetzesvorgaben. Diese Entwicklung stellt Wohnungsunternehmen vor enorme Herausforderungen. Warum günstige Mieten immer schwieriger werden Weniger Neubau, schwierige Sanierungen 2023 hat sich die Volksheimstätte entschlossen, alle geplanten Neubauprojekte und umfassenden Sanierungen vorerst auszusetzen. Und immer noch können nur öffentlich geförderte Bauprojekte wie die Luhbach-Auen realisiert werden, wenn wir weiterhin bezahlbare Mieten anbieten wollen. Auch energetische Komplexsanierungen sind ohne Förderprogramme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) kaum noch wirtschaftlich umsetzbar. Instandhaltungsmaßnahmen und Modernisierungen müssen dennoch fortgesetzt und komplett aus den laufenden Mieteinnahmen finanziert werden – ohne zusätzliche Fördermittel. Spagat zwischen hohen Investitionen und bezahlbarem Wohnen Währenddessen beschließt die Gesetzgebung immer strengere Standards, die zusätzliche Investitionen erfordern. Der Fachkräftemangel im Handwerk verschärft die Situation, da Handwerksleistungen dadurch teurer und schwerer Quelle: Statistisches Bundesamt, Controlling und Datenarchiv ARGE eV und Erhebungen im öffentlichen Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft * Bezug: (Median-)TypengebäudeMFH Index Januar 2000 = 100 Bauwerkskosten 2000 bis 2024 Lebenshaltungskosten Baupreisindex für Wohngebäude (Destatis) – ohne Qualitäts- und Anforderungsveränderungen Bauwerkskostenindex für Wohngebäude* (ARGE) – mit Qualitäts- und Anforderungsveränderungen Preisentwicklung Gesetzliche Vorgaben1 1 darunter fallen Gesetze und zu- sätzliche technische Anforderungen 2000 2005 2010 2015 2020 2024 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 + 37 + 115 + 152 + 115 + 60
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