hausnummer 05

der finanzielle Ruin drohe, sei die Versicherung dagegen unabdingbar. Aus diesem Grund seien Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung ebenso verbindlich vorgeschrieben wie die Kfz-Haftpflichtversicherung. Und es gibt nach Darstellung der Fachleute weitere Risiken, die zum finanziellen Ruin führen können. „Finanztest“ rät deshalb dringend zu einer Privathaftpflichtversicherung, die zum Beispiel dann einspringt, wenn man daran schuld ist, dass ein anderer Mensch schwer verletzt wird. Ebenso dringend wird zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung geraten. Denn wenn jemand aufgrund einer Krankheit oder infolge eines Unfalls nicht mehr arbeiten kann, fällt das Einkommen weg. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht in solchen Fällen selten aus. „Das Risiko, die eigene Arbeitskraft zu verlieren, wird in aller Regel unterschätzt“, mahnt deshalb die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Unabdingbar für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer ist nach Ansicht der Profis auch eine Wohngebäudeversicherung, um bei Sturm, Hagel, Feuer oder Blitzeinschlag abgesichert zu sein. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen: „Immer häufiger verursachen Starkregen, Überschwemmungen oder Hochwasser hohe Schäden.“ Die Brille ist verlegt, eine Fensterscheibe geht zu Bruch, das Handy fällt ins Wasser oder das Reisegepäck verschwindet: alles ärgerlich. Zudem sind Wiederbeschaffung oder Reparatur nicht umsonst. Also besser eine entsprechende Versicherung abschließen? Fachleute sagen: Nein. Die Stiftung Warentest zum Beispiel hält entsprechende Policen für ebenso verzichtbar wie eine Vollkaskoversicherung für alte Autos. Der Geldratgeber „Finanztest“ hat nach eigener Darstellung sogar eine Versicherung aufgespürt, die eine Geldzahlung verspricht, falls der Urlaub verregnet ist. Dass man eine derartige Absicherung nicht brauche, sei wohl jedem klar, schreibt der Ratgeber. „Viele Versicherungen zu haben, bedeutet nicht automatisch guten Schutz“, erläutert auch die Stiftung Warentest. Wichtig sei es vielmehr, Prioritäten zu setzen. „Existentielle Risiken sollten zuerst abgesichert sein.“ Um zu entscheiden, welche Versicherung man wirklich braucht, hilft laut „Finanztip“ die Antwort auf folgende Frage: „Kann man die Kosten im Versicherungsfall mit dem persönlichen Notgroschen und Ersparnissen selbst bezahlen?“ Wer dies mit „Ja“ beantworte, brauche die entsprechende Versicherung eher nicht. Wenn die Frage mit „Nein“ beantwortet werde oder gar 16 | Ratgeber Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung sind für die meisten Berufstätigen obligatorisch. Viele Menschen zahlen darüber hinaus größere Summen in Lebensversicherungen ein. Unabhängig von diesen Zahlungen gibt jeder private Haushalt in Deutschland pro Jahr im Schnitt weitere 1500 Euro für Versicherungen aus. Das Problem: Diese Ausgaben sind nach Ansicht von Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest und der Verbraucherzentralen nicht immer sinnvoll. Die Fachleute empfehlen allen Verbraucherinnen und Verbrauchern deshalb einen regelmäßigen persönlichen Versicherungs-Check. Man solle dabei prüfen, welche Police noch sinnvoll ist und welche nicht. Das könne helfen, eine Menge Geld zu sparen. Nicht jede Police ist für jeden sinnvoll Richtig versichern – wie geht das?

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